„Wir sind jeden Tag mit Menschen zusammen. Da erlebt man zwar viel Schönes, aber auch, dass nicht alle auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Und ihnen wollen wir eine Freude machen“, erklären Christine Meyer und Monika Maiwald ihre Motivation, dem Frauen- und Kinderschutzhaus Landkreis Rastatt/Baden-Baden den Erlös einer privaten Spendenaktion zukommen zu lassen.

“Die Idee fürs Spendensammeln wurde bereits im Frühjahr während der ersten Corona-Welle geboren“, erzählt Monika Maiwald, die eine Praxis für Logopädie im Klinikum Mittelbaden betreibt. Aufgrund des Mangels an Masken begann sie kurzentschlossen, Mund- und Nasenschutz selbst zu nähen und für einen kleinen Betrag zu verkaufen. „Nach und nach entstanden 600 Masken“ erzählt sie ein bisschen stolz über die Aktion. Der Grundstock war geschaffen. Freunde und Bekannte ließen sich ebenfalls für die gute Sache begeistern und steuerten in der Vorweihnachtszeit selbstgestrickte Socken, Schals, Weihnachtsgebäck und Linzer-Torten für einen kleinen Weihnachtsmarkt bei, dessen Verkauf Christine Meyer, Mitarbeiterin der Klinik-Verwaltung, tatkräftig organisierte. Auch Willi Zink, ehemaliger Intensivkrankenpfleger des KMB und nun Hobby-Imker, trieb seine Bienen in diesem Jahr zu besonderem Fleiß an. Etliche Gläser selbst geschleuderten Honigs fanden reißenden Absatz. „Nun sind durch die Aktion 1.111.– € für das Frauen- und Kinderschutzhaus zusammengekommen, das ist doch toll“, freuen sich die Organisatorinnen.

„Wir sind sehr dankbar über diese großartige Unterstützung“, so Brigitte Schäuble, die für den Trägerverein den Spendenscheck entgegennehmen durfte. Mit der Spende werden Projekte, Anschaffungen und Therapieangebote finanziert, die nicht von öffentlichen Geldern gedeckt werden. „Unser Kunstprojekt zum Beispiel läuft bereits seit vielen Jahren und erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit“, berichtet Schäuble, die seit 2015 ehrenamtliche Vorsitzende ist. Da die Bewohnerinnen ständig wechseln, nehmen immer wieder neue Frauen daran teil. Während die Kinder von den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses betreut werden, können die Frauen unter der bewährten Anleitung einer Psychologin einmal ganz ohne Zwang kreativ sein. Die Teilnahme soll ihnen die Möglichkeit eröffnen, ihren eigenen Weg zu entdecken, indem sie ihre oft traumatischen Erlebnisse künstlerisch ausdrücken und verarbeiten können. „Viele erleben sich zum ersten Mal in ihrem Leben als wertschaffende und handelnde, autonome Persönlichkeit. Dabei machen die Frauen wichtige Erfahrungen, die den Weg in die Selbständigkeit erleichtern“, so Schäuble.